Kleine Exkursion zum Forstrevier Masselbach

Bei strahlendem Sommerwetter trafen sich die Teilnehmer der kleinen Fachexkursion im Forstrevier „Masselbach“.

 

Der Exkursionsleiter, Forstbeamter Herr Niebisch, begrüßte die Waldbauer und begann mit einem historischen Rückblick auf die Waldentwicklung seit dem Mittelalter im Westerwald.

Er erklärte, dass früher die Eiche im oberen Westerwald und die Buche im Kannenbäcker-land das Waldbild  prägten. Später wurde von Preußen, zuerst als „Schutzhecken“ für die kahlen Flächen, dann zur Deckung des Holzbedarfs der Industrie die Fichte eingeführt, die sich hier auch prächtig entwickelte und zum „Brotbaum“ wurde.

 

Er zeigte dann noch intakte Waldbilder, danach konnte die Waldsituation nach den Aus-wirkungen der letzten Stürme und der Käferkatastrophe verglichen werden. Den Teilnehmern wurde klar, dass in der Zukunft unser Waldbau starken Veränderungen unterliegen wird.

 

Herr Niebisch führte uns dann in 40 jährige Kulturen, wo mit „Grandis Küstentannen“ experimentiert wurde. Diese Bäume entwickeln sich beindruckend gut.

Die Vergleiche mit der Fichte waren klar zu Gunsten der Tanne ausgegangen.

Die Küstentanne hat weniger unter dem Borkenkäferbefall zu leiden, verträgt wärmeres Klima und ist wesentlich sturmfester als unsere Fichte. Viele interessierte Exkursion-Teilnehmer nahmen sich Sämlinge mit.

 

Als nächstes kamen wir an eine gemischte Pflanzung (42 Jahre) wo Buche, Douglasie, Weißtanne und Fichte angebaut wurden.

Es zeigte sich, dass die Douglasie ganz klar die Oberhand gewonnen hatte und sich zusammen mit der Weißtanne prächtig entwickelte.

Es standen schon sehr imponierende und gesunde Exemplare dort.

Als Fazit wurde klar, dass die Zeit der Fichte abläuft und der Baum nur noch in besonders geeigneten Nischen eine Zukunft hat.

 

Zum Ende wurde noch ein Leckerbissen gezeigt; ein kleiner Bestand von ca. 25 Mammut-bäumen. Für solche Bäume könnte es eine tolle Entwicklung geben, da sie den übrigen Bestand vor Stürmen schützen und stabilisieren können.

 

Herr Niebisch meinte aber auch, dass ein Waldbesitzer  ein Herz für die Fauna im Wald haben muss. Anhand von einzelnen abgestorbenen Ökobäumen wird dem Kleingetier und vielen Vögeln eine Heimstatt erhalten, die sich danach auch positiv für das Leben im Forst auswirkt.

 

Nach 2 ½ Stunden trafen sich die Exkursionsteilnehmer an der Jagdhütte Rembserhof und ließen den Tag bei einer engagierten Fachdiskussion ausklingen.